Verbundenheit
Wir brauchen einander. Brauchen uns gerade in dieser Zeit.
Vor 2000 Jahren feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passahfest. Kurz zuvor hatten ihn die Menschen in Jerusalem wie einen König empfangen. Oh, wie werden die Jünger geredet und gelacht haben an diesem Abend! Doch als Jesus, wie beim Passahmahl üblich, den Kelch und das Brot weiterreicht, sagt er plötzlich Worte, die nicht in das alte Ritual gehören, und die jede Feststimmung sofort unwiderruflich zerstören: „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird.“
Der Tod bricht in die Gemeinschaft der Jünger ein und sorgt dafür, dass ihnen das Lachen im Halse stecken bleibt und ihre Gemeinschaft zerfällt. Schon beim Essen stürzt Judas voller Verzweiflung davon – die anderen Jünger fliehen kurz darauf, als Jesus verhaftet wird. Und die Frage ist: Was bleibt?
Was bleibt, wenn unser Leben auf den Kopf gestellt wird? Wenn die Gemeinschaft, die uns getragen und gehalten hat, plötzlich nicht mehr da ist? Wenn wir allein dastehen – mit unserer Angst, mit unseren Sorgen? Was bleibt? Wenn Menschen plötzlich wochen- oder monatelang allein sind? Wenn der Arbeitsplatz plötzlich wegfällt? Wenn der eigene Betrieb schließen muss? Was bleibt? Wenn wir uns nur noch über Telefon oder Skype unterhalten können? Wenn die Nähe der anderen fehlt – oder wenn die Nähe derer, die um einen sind, zur Bedrohung wird, weil niemand mehr da ist, der uns schützen kann? Was bleibt?
Jesus wusste, dass der Zerfall der Gemeinschaft das Schlimmste ist, was uns Menschen passieren kann. Darum gab er uns das Abendmahl, das uns mit ihm und miteinander verbindet – auch in Zeiten, in denen wir nicht zusammenkommen können. Denn die Verbundenheit bleibt…und Freundschaft…der Glaube, der uns trägt...und die Hoffnung. Das bleibt. Du bist nicht allein.